Das Kollektiv schlägt ein Oral-History-Projekt vor, an dem 12 ruandische Künstler:innen beteiligt sind, die seit den 1960er-Jahren aktiv sind und maßgeblich zur Gestaltung der visuellen Kultur der Nation Ruandas beigetragen haben. Das Projekt verfolgt einen assoziativen und unchronologischen Ansatz. Werkverzeichnisse, Interviews, Erfahrungsberichte aus erster Hand, Zeugnisse ehemaliger Kolleg:innen und Studierender sowie kritische Essays erläutern die gesellschaftlichen Hintergründe und historischen Umstände ihrer Arbeit und beleuchten die anhaltenden regionalen Herausforderungen dieser Generation von Künstler:innen. Ziel ist es, unter Verzicht auf eine einseitige Erzählung ein kollektives Porträt künstlerischer Zeug:innen der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zu zeichnen: von der Ära der Unabhängigkeit, von der Ernüchterung nach der Unabhängigkeit und vom Höhepunkt des Genozids an den Tutsi, dessen Nachwirkungen alle diese Künstler:innen aufgezeichnet haben.
Renée Akitelek Mboya ist Autorin, Kuratorin und Filmemacherin. Sie ist Mitherausgeberin des Wali Chafu Collectives.