Das Casa de Luz ist eine selbstorganisierte Migrant:innenunterkunft in Tijuana, gegründet und betrieben von einer LGBTQ+-Gemeinschaft aus Zentralamerikaner:innen, die selbst aus ihren Heimatländern fliehen mussten. Es ist die einzige Einrichtung dieser Art in Mexiko, die nicht von der Kirche oder der Regierung geleitet wird. Häufig kommt es vonseiten der Migrationsbehörden zu Verhaftungen. Sie beschlagnahmen Ausweise und Handys, zwingen Migrant:innen in die Illegalität und bringen sie zum Casa de Luz. Die Betreiber:innen der Unterkunft bieten wichtige Hilfen an: bürokratische Unterstützung, Medikamente gegen Kopfschmerzen, Windeln, Tee gegen Magenverstimmung, Internetzugang, sodass Geflüchtete mit ihren Familien kommunizieren können, Google zum Übersetzen der Kommunikation mit Inder:innen, Russ:innen und anderssprachigen Menschen und vieles mehr.
Machados Film zeichnet ein Bild zahlreicher globaler Krisen, die von den Geflüchteten im Casa de Luz repräsentiert werden. Alltag wird hier zum gesellschaftspolitischen Phänomen. Der Film macht außerdem eine marginalisierte Gruppe sichtbar, die eine Position mit außergewöhnlich anspruchsvollen Führungs- und Managementaufgaben innehat.
Sofia Angelina Machado, geboren in Uruguay, schloss ihr Studium 2014 an der Universidad del Cine in Argentinien ab. Sie arbeitet im Bereich Film als Editorin, Dramaturgin und Beraterin.