Migration bildet eine Konstante im Leben von Vasiliki Sifostratoudaki. Ihre Großtante Despoina, die sowohl in der Türkei als auch in Griechenland als Hebamme tätig war, weckte das Interesse der Künstlerin am Leben und der Arbeit von Hebammen während des sogenannten Bevölkerungsaustausches zwischen Griechenland und der Türkei im Jahr 1924. Ihre Forschung zum damaligen Lebenskontext von Hebammen führte sie zur Untersuchung des Traumas ihrer eigenen Familie, die als Teil der griechischen Diaspora nach Griechenland zurückkehrte. Die Künstlerin verbindet ihre sozialanthropologische Forschung erstmalig mit ihren fluid landscapes, die unter anderem Konzepte von Gastfreundschaft, Offerte und Sprache verhandeln. Im Rahmen ihrer Arbeit tritt sie mit Migrant:innen der dritten und vierten Generation und deren Wissen über Hebammenpraktiken in Kontakt. Sie untersucht dabei, wie Zuhören erlernt wird und Methoden der Weitergabe von Geschichten, Objekten und mündlicher Traditionen von Migration praktiziert werden.
Vasiliki Sifostratoudaki ist bildende Künstlerin, Grafikdesignerin und unterrichtet. Sie studierte Kunst in Athen und absolvierte einen Master am Piet Zwart Institute in Rotterdam.