In der Türkei ist die Femizidrate in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Die patriarchale Politik der AKP fördert systemische geschlechtsspezifische Gewalt und untergräbt die Rechte von Frauen und LGBTI+-Personen. Un-Silencing! setzt sich kritisch mit dem staatlich propagierten Ideal der ‚anständigen Frau‘ auseinander. Der Film begleitet Yasemin Çakal, eine türkische Frau, die ihren gewalttätigen Ehemann in Notwehr tötete. Nach drei Jahren Haft war sie anhaltenden Drohungen ausgesetzt. Aus Angst um ihr Leben beantragte sie Asyl in der Schweiz – und gewann ein bahnbrechendes Verfahren, das Femizid als politisches Thema anerkannte. Heute ist Yasemin Aktivistin und setzt sich für die Aufklärung über Femizide und Frauenrechte ein. Un-Silencing! verbindet dokumentarische Beobachtung mit einem essayistischen Ansatz und zeigt Yasemins beeindruckende Wandlung von einer Überlebenden häuslicher Gewalt zu einer internationalen Aktivistin. Gleichzeitig beleuchtet der Film den patriarchalen Diskurs in der Türkei sowie den Aufstieg feministischer und LGBTI+-Widerstandsbewegungen.
Die Regisseurin Özlem Sarıyıldız ist bildende Künstlerin, Dokumentarfilmerin und Editorin. Geboren in der Türkei, lebt und arbeitet sie heute in Berlin.