Was bedeutet Freundschaft über Sprachen, Generationen und Weltanschauungen hinweg? Wie entstehen aus persönlichen Bindungen politische Allianzen? Und was bewegt Menschen dazu, sich für Kämpfe einzusetzen, die nicht ihre eigenen sind? In Berlin, einer Stadt mit zahlreichen Diasporagemeinschaften – viele von ihnen mit Verbindungen zu Ländern, die von Krieg und Vertreibung geprägt sind – gewinnen diese Fragen an Bedeutung. Die zunehmenden Einschränkungen palästinensischer Solidaritätsbewegungen und Veränderungen in der Migrationspolitik haben bestehende Gemeinschaften, Beziehungen und Allianzen neu geformt. Dieser Essayfilm entfaltet sich in mehreren Phasen und verknüpft Feldforschung, künstlerische Recherche und Archivmaterial. Er untersucht Freundschaft durch kulturwissenschaftliche Ansätze, Interviews und persönliche Erzählungen und beleuchtet zugleich die Herausforderungen des Gemeinschaftsaufbaus in Zeiten von Repression, Gewalt und Diskriminierung. Der Film hält die Fragilität und Widerstandskraft von Solidarität in Momenten des Umbruchs fest.
Nafis Fathollahzadeh ist bildende:r Künstler:in und Forscher:in, war Stipendiat:in des Rosa-Luxemburg-Forschungsprogramms zu Autoritarismus und Gegenstrategien (IRGAC) und ist Mitglied von EUME: Forum Transregionale Studien in Berlin.