Casa Río ist eine in Argentinien ansässige Organisation für Kunst, Umweltschutz und Gemeinschaftsbildung. An der Río de la Plata-Mündung im letzten Abschnitt des riesigen La Plata-Beckens gelegen, ist Casa Río ein Treffpunkt für das Erlernen kreativer Praktiken im Bereich des Umweltengagements. Die Organisation besteht aus Künstler:innen, Anwält:innen, Wissenschaftler:innen, Lehrenden, Aktivist:innen, einem Computerentwickler und einer Kuratorin und Kulturmanagerin.
Das primäre Ziel von Casa Río ist es, die stärkere Interaktion zwischen Mensch und Umwelt bzw. die biokulturellen Formen des bürgerschaftlichen Engagements zu fördern. Die Organisation versucht insbesondere, die Koevolution und Koabhängigkeit der Ökologie von Mensch, Pflanze und Tier im Korridor des Paraguay-Paraná-Flusses, der eines der größten verbliebenen Feuchtgebiete der Welt beherbergt, zu respektieren und darauf zu reagieren. Dieses Feuchtgebiet bildet den Schwerpunkt für eine vergleichende Untersuchung. Sie erforschen, wie Entscheidungsfreiheit, Rechte und Verantwortung derzeit von Grund auf neu konzipiert werden können und das eher aus biokultureller als aus streng kultureller Perspektive.
Casa Río hat ein Spektrum künstlerischer Interventionen und Projektstrategien entwickelt. Sie befassen sich mit sozialer und ökologischer Gerechtigkeit, Gemeinschaftsbildung, Kommunikation und Politikentwicklung. Ihr Interesse besteht darin, gemeinsam Forschung zu produzieren und Praktiken umzusetzen, um die gemeinsame Entwicklung und neue öffentliche Richtlinien zu fördern, die das Ökosystem in nationale und internationale umweltpolitische Rahmenbedingungen einbeziehen. Mit Casa Río wird Selbstorganisation und gemeinschaftliches Engagement als eine Form von Empowerment, das zutiefst mit seiner Umwelt und dem darin enthaltenen Leben verbunden ist, gefördert.