Dieser Kurzfilm setzt sich auf persönliche und politische Weise mit Trennung, Integration und Verlust auseinander – untersucht durch die ritualisierte Struktur des Morgenkreises, einer von Friedrich Fröbel eingeführten Praxis. Die in Berlin spielende Geschichte folgt einem im Libanon geborenen und aufgewachsenen Armenier, der sich durch alltägliche Begegnungen bewegt: von einem unangenehmen Gespräch mit einem Fremden über einen Spielplatzbesuch mit seinem Sohn bis hin zu einer Situation im Kindergarten, wo die Themen Trennung und Assimilation in einem beklemmenden Höhepunkt gipfeln. Morgenkreis zieht eine Parallele zwischen Trennungsangst in der frühen Kindheit und der Desorientierung von Migrant:innen in Europa. Der Film thematisiert außerdem staatliche Intervention, Assimilation und Zugehörigkeit – vor dem Hintergrund von zunehmendem Rassismus, wachsender Islamophobie und der verstärkten Unterdrückung bestimmter Stimmen.
Basma al-Sharif ist eine palästinensische Künstlerin und Filmemacherin. Sie lebt in Berlin.